Inspiration iba 2023

Tradition und Moderne im PANEUM vereint

1200 Exponate und 5500 Bücher aus 9000 Jahren Brotgeschichte – das PANEUM in Asten ist wahrlich eine Wunderkammer des Brotes. 2017 wurde das beeindruckende Bauwerk, das Teil des Backgrundstoffherstellers backaldrin ist, eröffnet. Seither begeisterte es Zehntausende Besucher und Besucherinnen.

Übersehen werden kann die Wunderkammer des Brotes nicht: Das PANEUM in Asten ist allein wegen seiner Architektur ein Blickfang. Das Gebäude ist mit über 3000 Edelstahlschindeln eingekleidet, die jegliche Naturschauspiele reflektieren. Zudem besticht es durch seine einzigartige Form, die vom internationalen Stararchitekten COOP HIMMELB(L)AU Wolf D. Prix & Partner entworfen wurde: Für die einen sieht es aus wie eine stählerne Zuckerwatte, für die anderen wie ein silberner Teigklumpen. Für Wolf D. Prix ist es ein „Wolkenschiff“. Jedenfalls ist es aber der weltweit erste Holzbau ohne Stützen in einer freien organischen Form. So modern es außen aber auch sein mag, innen dreht sich alles um das traditionelle Handwerk der Bäckerei. Auf drei Stockwerken aus Holz, die durch eine 45 Tonnen schwere spiralförmige Wendeltreppe aus Edelstahl verbunden sind, wartet eine faszinierende Welt des Brotes auf die Besucher und Besucherinnen. 

 

Sammelleidenschaft

„Das PANEUM soll verdeutlichen, welchen Einfluss und welchen Stellenwert Brot in der Menschheitsgeschichte hatte und bis heute hat“, sagt PANEUM-Gründer, backaldrin-Eigentümer und Kornspitz®-Erfinder Peter Augendopler. Auf seinem Unternehmergeist und seiner Leidenschaft für Brot fußt die Sammlung. Diese reicht von ägyptischen Kornmumien, peruanischen Totempfählen und Meissener Porzellan über einen Getreideährenstrauß von Coco Chanel und Gemälden aus Lebkuchen von Roy Lichtenstein bis hin zu einer umfassenden Bibliothek. Das Konzept entspricht jenem einer klassischen Wunderkammer.

 

Die Idee einer solchen Wunderkammer stammt aus Italien im 16. Jahrhundert. Ausgestellt wurden damals Raritäten und Kuriositäten, deren Klammer der Sammler selbst war. „Wir lieben Brot und diese Leidenschaft möchten wir auf diesem Weg allen vermitteln und mitgeben“, sagt Peter Augendopler. Anhand von 1200 Exponaten und 5500 Büchern können PANEUM-Besucher und Besucherinnen deshalb durch die verschiedensten Epochen reisen, um mehr über die Bedeutung des Brotes zu erfahren. Ausgehend von der „Erfindung“ in der Jungsteinzeit bis hin zur heutigen Vielfalt spannt die Sammlung so einen Bogen von der Vergangenheit bis in die Gegenwart und erzählt 9000 Jahre Brotgeschichte. „Wir sind uns unserer Geschichte bewusst und denken vor ihrem Hintergrund über die Zukunft des Brotes nach. Das PANEUM ist ein Forum für alle, die dieses Anliegen mit uns teilen und zum Verstehen einen Beitrag leisten wollen“, erklärt er. In dem Gebäude, das Kundeninformationszentrum, Veranstaltungsforum und Ausstellungsort zugleich ist, kann somit über die Zukunft gesprochen, geforscht und nachgedacht werden.

 

Bestaunt werden können die Sammlung und das einzigartige Gebäude in Form von offenen Führungen, die wöchentlich stattfinden. Auch regelmäßige Ausstellungsschwerpunkte machen das PANEUM immer wieder aufs Neue sehenswert: So wird auch diese Adventzeit und in der Fastenzeit 2024 die Führung „Christentum als Brotreligion“ angeboten.

 

Neue Kunstwerke aus Brot und Gebäck: „Sweet-Head“ und „Bread-Head“

Die neuesten Zugänge der Sammlung sind jedoch nun erstmals auf der iba 2023 ausgestellt: „Sweet-Head“ und „Bread-Head“. Die Gesichter der „Vier Jahreszeiten“ von Giuseppe Arcimboldo sind weltberühmt. Dieser arrangierte die Stillleben unter anderem aus Blumen, Früchten und Gemüse. Brot und Gebäck kamen dabei jedoch nicht zum Einsatz. Das änderte nun der renommierte Künstler René Marcel Rivière. Mit „Bread-Head“ und „Sweet-Head“ kreierte er Köpfe aus Brot und Gebäck – 80 x 100 cm große Öltafelbilder ganz im Stil des phantastischen Realismus.

 

„Ich habe René Marcel Rivière vor einiger Zeit persönlich kennengelernt und bemerkt, dass er im Stil der ‚Alten Meister‘ malen kann und diese besondere Technik heute noch beherrscht. Bei meinen Besuchen im Kunsthistorischen Museum in Wien habe ich oft Werke von Dürer und Arcimboldo angesehen. Da kam mir auch die Idee, Köpfe mit Backwaren malen zu lassen. Backwaren sind das essenziellste Lebensmittel der Welt und diese sollen auch entsprechend präsentiert werden. Der Wert dieser besonderen Lebensmittel soll so den Besuchern des PANEUM bewusst gemacht werden“, bedankte sich Peter Augendopler bei dem Künstler.

 

René Marcel Rivière wurde 1950 in Wien geboren. Schon als Kind verwirklichte er sich in Musik und Malerei. Seit seinem Studium an der Hochschule für Angewandte Kunst ist er als freischaffender Künstler im In- und Ausland tätig und in zahlreichen internationalen Sammlungen vertreten.

 

„Brot ist das essenziellste Produkt dieser Welt. Wenn die Leute, auf welche Art und Weise auch immer, nur ein bisschen über Brot nachdenken, haben wir alles erreicht, was wir wollten“, so Peter Augendopler.

 

Öffnungszeiten des PANEUM:

Di – Sa: 10.00 – 16.00 Uhr (ausgenommen Feiertage); letzter Einlass 15.00 Uhr

Alle aktuellen Angebote sind auf www.paneum.at zu finden.

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